Das positive Religionsverständnis von C. G. Jung
In seiner positiven Einstellung zur Religion unterscheidet sich C. G. Jung deutlich von Sigmund Freud und Alfred Adler, die beide Atheisten waren und sich als Erben und Fortsetzer der Epoche der Aufklärung betrachteten. C. G. Jung dagegen wendete sich in einer eigentümlichen Weise zur Alchemie, der christlichen Gnosis, der Mystik und traditioneller Religiosität sowie dem Aberglauben und der Parapsychologie zu. Schon die Doktorarbeit aus dem Jahre 1902 „Zur Psychologie und Pathologie so genannter okkulter Phänomene“ lässt C. G. Jungs Hinwendung zum Aberglauben und Supranaturalismus erkennen. Er erforschte damals jahrelang ein spiritistisches Medium, das angeblich Botschaften aus dem Jenseits mitteilte, zuletzt aber betrügerischer Machenschaften entlarvt wurde.
C. G. Jung entpuppt sich als Mystiker
C. G. Jung entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Art Mystiker, der die Seelenprobleme der Gegenwart mit uralten Glaubensartikeln zu einer Einheit verschmelzen wollte. Dass sich C. G. Jung ausgehend mit der Religion beschäftigte, ist in seinem gesamten Werk zu erkennen. Religiöse Problemstellungen sind überall zu finden: „Psychologie und Religion“ (1940), „Über die Beziehung der Psychotherapie zur Seelsorge“ (1932), „Psychoanalyse und Seelsorge“ (1928/29), „Das Wandlungssymbol in der Messe“ (1941) und „Antwort auf Hiob“ von 1952.
C. G. Jung betonte allerdings immer wieder, dass es einen Archetyp Gott gibt, also ein Urbild, als dessen Konkretisierung die vielfältigen Gottesbilder anzusehen sind. Ein wesentliches Ziel der C. G. Jungschen Psychotherapie war, die religiöse Funktion im Patienten zu aktivieren. Diese religiöse Erweckung musste aber nicht unbedingt mit irgendeiner Zugehörigkeit zu einer Kirche identisch sein. C. G. Jung scheint die existentielle Sinnfindung im weitesten Sinne als religiöses Bekenntnis definieren zu wollen.
Sigmund Freud hält die Religion für eine Kollektivneurose
C. G. Jung hat seine Psychologie oft als eine der zweiten Lebenshälfte bezeichnet. Denn seiner Meinung nach strebt der Mensch in der ersten Hälfte seines Lebens nach persönlichen, sexuellen und sozialen Erfolgen, während er sich in der zweiten Lebenshälfte zunehmend mit Fragen der Religion beschäftigt. C. G. Jung konnte nicht verstehen, dass Sigmund Freud und Alfred Adler die Religion als eine Kollektivneurose betrachteten.
Nicht nur die Religion sondern auch die Heilslehren des fernen Ostens machten auf C. G. Jung großen Eindruck. Der Psychologe hat sich jahrzehntelang mit den östlichen Lebensweisheiten und Religionen beschäftigt. Er publizierte psychologische Abhandlungen, die eine Brücke zwischen der westlichen und östlichen Religiosität herstellen sollten.
Von Hans Klumbies
Man muß unterscheiden zwischen
– dem spirituellen Bewußtsein in natürlich entwickelten Kulturen der Naturvölker
und
– den „Religionen“, die in der „Zivilisation“ / in den „Hochkulturen“ entwickelt wurden unter dem Einfluß der kollektiven Neurose, des Kulturverlustes und der mentalen Versklavung.
S. Freud schreibt in „Das Unbehagen in der Kultur“ über die „Menschheitsneurose“, deren Verursacher er in (der) „Religion“ sieht.
Sofern er damit die „Religion“ der römischen Kirche meint, halte ich das für zutreffend, aber letztlich hat die Massen-, Gesellschafts- / Normalneurose usw. ihre Ursache in der seelischen Störung eines einzelnen Menschen oder einer Gruppe – wofür die Traumatisierung einer Gruppe verwaister Kinder in Frage käme.
Hier ein Auszug meiner Erkenntnisse aus 76 Lebensjahren; davon die letzten 35 Jahre im Thema:
>>Kollektive Neurose (Wolfgang Heuer, 2023)
Die Ursache der Zivilisation („Hochkultur“) und aller ihrer Fehlentwicklungen / Mißstände der zivilisierten Gesellschaft ist „Die (DIE) Krankheit der Gesellschaft“ (Kütemeyer, Fromm, Krishnamurti, u.a.), eine „kollektive Neurose“ (Fromm, Frankl, Bodamer, Meves, u.a.), wie der (Gattungs-)Begriff in der Soziologie lautet; eine massenhafte Trauma-Nichtheilungs-Störung der nichtmateriellen Seele – nicht der materiellen „Psyche“, wie die Psychiatrie den Gegenstand ihres Wirkens nennt.
Dieses Problem wird vehement verschwiegen / geleugnet / fehlgedeutet und die Autoren und ihre Schriften diskreditiert, so daß viele Menschen gar nichts darüber wissen – und leider sind die meisten derer, die von der (Kollektiven) Neurose wissen, aus Gründen eigener Befallenheit / Beeinträchtigung nicht befähigt, das wahre Ausmaß des Phänomens zu erkennen.
Die Angst vor der Wahrheit ist pathologisch (neurotisch), kann aber – und muß (für die Heilung) – überwunden werden.
Kollektive Neurosen bestehen aus den individuellen Neurosen der (Mehrheit der) Mitglieder des – jeweiligen, gemeinten – Kollektivs.
Neurose verstehe ich primär als den Zustand zwischen seelischer Verletzung / Traumatisierung und grundlegender, natürlicher, Heilung.
Neurose ist in Wahrheit weitaus mehr als die in div. Veröffentlichungen beschriebenen auffälligen Symptome.
Der größere Teil der Symptome „versteckt“ sich in der – angeblichen, vermeintlichen – „Normalität“ der zivilisierten Gesellschaft. Die Krankheit selbst „versteckt“ sich im Unbewußten der Befallenen.
Im Zustand der Neurose befindet sich die Seele – die ich als rein energetisches (nichtmaterielles, feinstoffliches) Lebewesen sehe – in einer Art „Rückzugs- / Schutzhaltung“, wodurch ihr Leistungs-Potenzial für den materiellen (grobstofflichen) Aspekt des Menschen nur begrenzt verfügbar ist.
Das Leistungs-Potenzial der Seele umfaßt im Wesentlichen ZWEI Komponenten:
1.: (Universelle) ENERGIE (nichtmaterielle, feinstoffliche, Lebens-Energie, Kraft der Liebe und des Friedens, Heilkraft, usw.)
und
2.: (Universelle) INFORMATION (intuitive Erkenntnisse, Eingebungen, Ahnungen, Fügungen, „Zufälle“, Führung, usw.).
Bei Mangel an diesen Komponenten kann kein wahres Leben / Sein, keine gesunde Entwicklung, stattfinden – so daß befallene Menschen auch nicht wahrhaft (geistig-seelisch / spirituell) erwachsen werden können.
(Kollektive) Neurose sehe ich als den wesentlichen Ursachenfaktor aller sogenannten „Störungen“ / „Krankheiten“ einschließlich der Störung(en) der Fähigkeiten zu wahrer Verantwortung und echten, menschlichen, Beziehungen.
Kollektive Neurosen können sich steigern zu „kollektiven Psychosen“ wie Krieg, Bürgerkrieg, Aufstände, Verfolgung, Vertreibung, Terror(-ismus), Massaker, Genozid, usw..
Der Ausbruch der Kollektiven Neurose vor >17.000 Jahren (bei vermutlich einer Gruppe verwaister traumatisierter Kinder) führte zu Kulturverlust und zur Teilung der Befallenen in hauptsächlich 2 Symptomatik-Gruppen:
Circa 1% eher aggressive, herzlose, böse, „Versklaver“ / Ausbeuter / Tyrannen und
Circa 99% eher typisch neurotisch ängstliche mental Versklavte.
Bei fortgesetzter Nichterkenntnis / Nicht-Heilung droht der befallenen Population Untergang und Aussterben. Entsprechende Warnungen finden wir in der Literatur.
Wir stehen in der Erfahrung dieser schlimmsten aller Krankheiten seit >17.000 Jahren – und vor der Herausforderung, sie nun endlich auch kollektiv zu erkennen und den Weg der grundlegenden, natürlichen, Heilung zu beschreiten.
Das erfordert intensive wahrheitsgemäße Aufklärung – und zwar mit zunehmender Dringlichkeit; denn die Krankheit wächst exponentiell.
Mehr darüber: http://www.seelen-oeffner.de/basis-info/ (www.Seelen-Oeffner.de)<<
https://www.blickpunkt-zukunft.com/files/projektordner/pdf/BZ25.pdf (mein erster längerer Artikel zum Thema, 1993)